Dienstag, 26. Juli 2011

Die Bernsteinkette

Im Gräberfeld von Mitterkirchen kommen in mehreren Gräbern Bernsteinketten vor. Die meisten Perlen haben eine ähnliche Form: kleine, regelmäßig geformte Zylinder mit abgerundeten Kanten. Alle sind sehr sorgfältig gemacht.
Der Versuch, solche Perlen für eine Ketten-Replik zu bekommen, hat sich als äußerst kompliziert herausgestellt: Offenbar sind zylinderförmige Bernsteinperlen derzeit dermaßen unmodern, dass sie ganz einfach nicht hergestellt werden. Bernsteinperlen dieser Form extra für unser Projekt herstellen zu lassen, konnten wir uns leider nicht leisten.
Zum Glück sind wir letzten Endes zum Teil doch noch erfolgreich gewesen: Die mit viel Mühe (Dank an Herrn Singer aus Wien) aufgetriebenen Perlen entsprechen zumindest einigermaßen den aus den Gräbern geborgenen Stücken. Die Kette wird, neben anderen Repliken von Originalfunden aus dem Gräberfeld, während des Experiments im August getragen.

Dienstag, 12. Juli 2011

Keine Katzen in der Urgeschichte

Neben den Schafen und Ziegen gibt es natürlich auch (junge) Katzen auf dem Mittmannsgruber´schen Hof. Zu gerne würden wir eine für unser Experiment mit ins Freilichtmuseum nehmen. Leider hat es aber in der Hallstattzeit bei uns noch keine Hauskatzen gegeben - sie kommen erst mit den Römern in das Gebiet nördlich der Alpen. Nur eine zahme Wildkatze wäre als "Haustier" eventuell für die Eisenzeit denkbar - wirklich belegt ist das aber nicht. Unter anderem deshalb werden wir wohl ohne offizielle Experiment-Katze auskommen müssen.

Ziegen melken



Bevor der erste Melk-Versuch gewagt wird, machen wir mit den Gebirgsziegen einen Spaziergang durch den Wald. Sie fressen mit Begeisterung die Blätter und knabbern an den Ästen und Baumrinden. Damit können wir sie im August in Mitterkirchen dann auch verwöhnen. Außerdem bekommen sie biologisches Grünfutter und ein spezielles Kraftfutter.
Das Melken selbst, zurück im Stall, funktioniert auf Anhieb sehr gut. Benedikt und Katharina haben im Nu einen Liter gemolken - die Hälfte davon verteilt sich nach einem gezielten Ziegentritt zwar auf Benedikts Hose, aber trotzdem sind sich alle einig: Mit dem Melken wird es keine Probleme geben.

Wie man ein Schaf fängt





Benedikt und Katharina, die für die Versorgung der Tiere zuständig sein werden, lernen die Waldschafe kennen. Der erste Kontakt verläuft sehr positiv, die Schafe sind halbwegs zutraulich. Benedikt soll unter Anleitung von Regina Mittmannsgruber versuchen, ein Schaf zu fangen und es auf den Rücken zu drehen. Es fest am Hinterbein zu packen ist nicht so einfach - zu groß ist die Sorge, man könnte dem Tier weh tun. Gemeinsam gelingt es dann, und wir bekommen ein Gefühl dafür, wie das Schaf beim Scheren zu halten ist. Wenn es einmal auf seinem Hinterteil sitzt, verhält es sich ganz ruhig.

Dienstag, 5. Juli 2011

Schafe und Ziegen

 Haustiere waren wichtiger Bestandteil des prähistorischen Alltags. Dementsprechend brauchen wir auch tierische Mitwirkende in unserem Projekt. Die Erkenntnisse der Archäozoologie geben uns eine Vorstellung, wie die hallstattzeitlichen Schafe und Ziegen ausgesehen haben. Heutzutage gibt es nur wenige Rassen, die dem noch entsprechen. Mit dem (Böhmer-)Waldschaf und der Gemsfärbigen Gebirsziege stehen uns zwei passende (und hochgefährdete) Haustierrassen zur Verfügung. Zwei von jeder Sorte werden ab August mit Benedikt und Katharina das Haus teilen und Wolle sowie Milch liefern. Nächste Woche wird das Melken geübt.