Mittwoch, 29. Juni 2011

Der erste Morgen


Nach einer kalten Nacht in Stroh, Wolldecken, Fellen und Leinen gibt es am Probewochenende noch ein modernes Frühstück. Das wird sich bald ändern...

Küchentest

Aus Sicherheitsgründen möchten wir vermeiden, in den Häusern, in denen geschlafen wird, Feuer anzuzünden. Das sogenannte "Herrenhaus" wird während des Experiments nicht bewohnt. Als Gemeinschafts- und Kochhaus ist es somit gut geeignet. Das Probewochenende wird auch für den Einheiz-Test genutzt. Ergebnis: Die Feuerstelle im "Herrenhaus" läßt sich gut als Küche und zum Einheizen nutzen, denn, wie wir gesehen haben, kann es auch im Frühsommer ziemlich kalt werden, wenn es regnet und stürmt. Ein warmer Platz ist hier sehr willkommen

Brot backen üben

Benedikts und Katharinas Aufgabe während des Experiments wird unter anderem die Versorgung der Gruppe mit frischem Brot sein. Das Anheizen des Ofens, Aufbereiten des Teigs und das Backen selbst muss vorerst noch geübt werden. Die Dinkellaibchen schmecken gleich beim ersten Versuch hervorragend.

Annas Kleid

 Anna zeigt dem Filmteam, wie man ein hallstattzeitliches Kleid samt brettchengewebtem Gürtel anzieht.


Montag, 27. Juni 2011

Erste Anprobe

Katharina und Benedikt treffen beim Probewochenende das erste Mal mit Familie Rösel und dem Filmteam zusammen. Helga sucht aus ihrem reichen Fundus verschiedene Kleidungsstücke. Die Materialien und Schnitte entsprechen der frühen Hallstattzeit. Abgesehen von einem Wollmantel wird alles als bequem empfunden und auch noch getragen, als die Kamera schon lange wieder weg ist. 

Einzug ins Probewochenende

Am 18. Juni finden sich ein Großteil der Mitwirkenden zum ersten großen Probewochenende ein. Der Schwerpunkt liegt auf der Einrichtung der Schlafstellen und einem allgemeinen Test der Wohnhäuser. Ansonsten darf noch Ausrüstung des 21. Jahrhunderts verwendet werden. Anna hat sich aber bereits mit Stoffpuppen versorgt - die sind auf jeden Fall authentisch.

Es wächst.... das Unkraut

Gute zwei Monate nach der Aussaat wächst und grünt es bereits heftig auf unserem Acker. Die Ungeübten, also wir alle, haben anfangs Schwierigkeiten, das Unkraut von den Pflanzen zu unterscheiden, die wir haben möchten. Spritzmittel wenden wir natürlich nicht an. Also muss gerupft werden, lange und ausgiebig...

Die Familie

Foto Claus Muhr
Ein Experiment wie "Prunkwagen und Hirsebrei" steht und fällt mit den Mitwirkenden. Umso größer ist die Freude, Familie Rösel für unsere Idee gewonnen zu haben. Georg, Moriz (8), Lysander (1,5), Helga und Anna (5) verfügen über unterschiedliche Erfahrungen am Sektor der Experimentellen Archäologie ebenso wie wenn es darum geht, nicht in Betten des 21. Jahrhunderts zu übernachten. Helga Rösel ist Keltologin und Expertin für (prä-)historische Textilien - die Ausstattung aller Mitwirkenden mit passender, authentischer Kleidung ist somit gesichert. Georg ist von Berufs wegen Lehrer, privat handwerklich in verschiedensten Bereichen zugange. Moriz freut sich ebenso wie Anna auf den "Abenteuerurlaub" im Freilichtmuseum.

Aussäen

In brütender Hitze wurden Einkorn, Gerste, Hirse, Bohnen, Erbsen und Linsen ausgesät. Für die Hülsenfrüchte wurden Rillen gezogen, die Getreidekörner wurden nur ausgestreut. Die große Trockenheit und die Wetterprognose hat uns zittern lassen, ob irgendetwas aufgeht....

Archäobotanik

Eine der ersten Sorgen im Projekt war die Ernährung - wovon werden die Mitwirkenden in den zwei Wochen leben? Ein Großteil muss erst wachsen: Die Ergebnisse der Archäobotanik geben uns Auskunft, welche Getreide- und Hülsenfrüchtesorten in der Hallstattzeit verzehrt, also auch angebaut wurden. Spezialistin Nicole Boenke stellte für uns eine Liste zusammen, half bei der Organisation des Saatguts und gab vor Ort erste Tips zur späteren Nutzung. Gemeinsam mit einem Teil der Mitwirkenden wurde ein sonniges Wochenende vor Ostern genutzt, um auszusäen.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Die Idee

Seit 20 Jahren wird im Freilichtmuseum von Mitterkirchen (Bezirk Perg, Oberösterreich) das Leben in der Hallstattzeit anschaulich vermittelt. Vor 2700 Jahren wurden an der Stelle, wo heute rekonstruierte Gebäude stehen, Menschen samt reichen Grabbeigaben bestattet. Um auch diesen Teil hallstattzeitlicher Kultur darzustellen, wurde im Freilichtmuseum ein Grabhügel samt Kammer und Beigaben errichtet.
Im Frühjahr 2011 wurde seitens der OÖ. Landesmuseen und des ORF beschlossen, in einem gemeinsamen Projekt ein für Österreich bisher einzigartiges Experiment zu wagen: Menschen des 21. Jh. sollen zwei Wochen lang so authentisch wie möglich wie in der Hallstattzeit leben. Das nachgebaute Dorf in Mitterkirchen bietet dafür den geeigneten Ort.