Dienstag, 30. August 2011

Verfärbte Keramik - Die Antwort

Vera und Ludwig Albustin, die all die schönen Gefäß-Repliken hergestellt haben, schreiben:
"Zur heute aufgeworfenen Frage wegen der Verfärbung der Keramik: Es ist das grelle Sonnenlicht, das den eingelagerten Kohlenstoff zum Verschwinden bringt. Dies trifft auf jene Keramiken zu, bei denen sich auf der Oberfläche Glanzkohlenstoff gebildet hat, der nach oxidierendem Brand durch die Abkühlung in rauchiger und reduzierender Atmosphäre entsteht. Das Wandinnere bleibt bei dieser Technik in der Tonfarbe. Im Unterschied zum Eisenreduktionsschwarz, das beim Brand in reduzierender Atmospäre entsteht und neben einer schwarzen Oberfläche ein dunkles Wandinnere erzeugt."
Danke für diese Information!

Kettfäden-Mühsal

Helga startet einen neuen Versuch, die Kettfäden einzeln an den Litzenstäben anzuknüpfen. Das ist mühsam und zeitaufwendig, weil sie sich hier keine Ungenauigkeiten leisten darf - schließlich hängt das spätere Muster davon ab. Das Weben selbst wird verhältnismäßig schnell gehen. Ob sie noch dazu kommen wird, hängt nicht zuletzt von Lysanders Stimmung ab: wenn er sehr viel herumgetragen werden will, wird er wenig Verständnis für seine am Webstuhl stehende Mama haben.... Aber zunehmend will er von Katharina getragen werden, also haben wir Chancen auf ein Stück gewebten Stoff.

Der Schmied kommt

Heute hat der Schmied das Dorf besucht. Daniel Kumpa und seine beiden Söhne nutzen die vorhandene Schmiede. Als erste Bitte überreicht Fisti ihm unser großes Messer, dessen Griffknauf schon ein wenig wackelt. Ein paar gezielte Hammerschläge, und die Sache ist erledigt.


Birkenrindengefäße, 2. Tag



Montag, 29. August 2011

Birkenrindengefäße








Verfärbte Keramik

Die Gefäße werden nach dem Abwasch verkehrt herum auf der Brunnenabdeckung zum Trocknen aufgelegt. Einige Schalen haben sich in der letzten Woche außen langsam verfärbt, sind heller, bräunlicher geworden, obwohl sie ursprünglich genauso kohlrabenschwarz wie alle anderen Gefäße waren. Gefäße werden schwarz, wenn man sie unter Luftabschluss brennt - also "reduzierend". Ganz gleich, welche Farbe der Ton hatte: das Gefäß wird schwarz. Warum die Gefäße nun wieder heller werden, ist uns noch nicht ganz klar. Vielleicht hat es etwas mit der großen Hitze und dem gleißenden Sonnenlicht zu tun, dem die Gefäße am Brunnen stundenlang ausgesetzt waren.

Den Tieren gehts gut

Schafe, Ziegen, Hunde und Menschen haben sich längst aneinander gewöhnt.
Die jüngere Ziege will einfach nicht glauben, dass sie die obersten Blätter nicht erreichen kann.  Eine Woche hat sie noch Zeit...


Kalte Füße

Die tieferen Temperaturen erfordern "Innenschuhe" - Wollfließ eignet sich dafür am besten. Es ist warm und passt sich Schuh und Fuß an.

Backtag

Das tägliche Brot: Dinkelmehl, Leinsamen, Leinöl, Salz, Wasser
 "Shortbread": Mehl, Nüsse, Honig, Butter, Butter, Butter...
Apfelkuchen. Weil eine Schale schon am Rand beschädigt war, wurde der Versuch gewagt, sie als Backform im Brotbackofen zu nutzen. Die Schale blieb heil und der Kuchen schmeckte hervorragend. Die Vielfalt der Backmöglichkeiten aus den zur Verfügung stehenden Zutaten ist immer wieder erstaunlich.
Es wird sicherlich noch mehr Apfelkuchen zur Versüßung des hallstättischen Alltags im Dorf geben.

Topfenknödel mit Mohn

Helga hat Lust auf kulinarische Veränderung. Es gibt Topfenknödel (Dinkelgrieß, Ei, Topfen, Butter, Salz), die in Mohn gewälzt werden. Am besten schmecken sie mit Honig.


Sonntag, 28. August 2011

Temperatursturz, diesmal ernsthaft

 

Von 37 auf 8 Grad in 24 Stunden.... spät am Abend hört wenigstens der Regen wieder auf und das Abendessen kann im Freien stattfinden.
(Fotos: Georg Rösel)

Samstag, 27. August 2011

Wieder an Land

Der Einbaum hat sich einmal mehr bewährt. Anna hatte viel Spaß, und Lysander ist eingeschlafen.

Schwimmwesten

Auch wenn es für das Bild katastrophal ist - die Kinder tragen natürlich Schwimmwesten.
Der Einbaum liegt wunderbar im Wasser und lässt sich gut steuern. Als der Wind aufkommt, wird das Paddeln stromaufwärts anstrengender, aber heute hilft das kühle Wetter, Überanstrengungen zu vermeiden.

Los geht´s



Einbaum und modernes Boot

An einem Donaualtarm treffen sich Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes, Filmteam und Heinz Luftensteiner, der Erbauer des Einbaums, samt Helfern. Der Einbaum wurde bereits gestern zu Wasser gelassen - zahlreiche Testfahrten auf der Donau haben seine Fahrtauglichkeit bewiesen. Das moderne Boot für das Filmteam muss erst noch über die Böschung gebracht werden.

Schuhe

Bisher waren die Schuhe nicht immer nötig, weil barfuß laufen in der Hitze recht angenehm war. Vor der Einbaumfahrt achten alle darauf, warm genug angezogen zu sein.

Abwasch vor dem Aufbruch

Heute steht die Einbaumfahrt auf dem Programm. Vorher muss das Dorf aufgeräumt und abgewaschen werden. Es gibt nichts Besseres als Sand, um die Keramik zu reinigen.

Temperatursturz

Die Temperaturen fallen plötzlich enorm - die Wollkleidung wird ausgepackt, und Georg kann endlich die langärmeligen Oberteile anziehen.

Fistis Ritt

Fisti hebt den Danke-Becher - Der Ritt auf Attila nach dem Wagenfahrt-Dreh war ein beeindruckendes Erlebnis.

Festmahl

Zu Ehren des Besuchs aus Hallstatt wurde Hasenragout mit Einkornnockerl gekocht. Abends sind die Temperaturen im Dorf wieder angenehm, und die ganze Gruppe versammelt sich zum gemeinsamen Essen.

Salz gegen Bohnen und Wollstoff

Wir stellen uns die Leute aus Hallstatt nicht wie Fremde, sondern wie gute Bekannte, vielleicht sogar Verwandet vor, denen wir im Austausch gegen das Salz dringend benötigte Bohnen für das Hallstätter Ritschert und zwei feine Wollstoffe mitgeben.

Dank an Hans Reschreiter und Kerstin Kowarik vom Naturhistorischen Museum Wien!

Das Salz

Zwei Salzbrocken wurden von Hans Reschreiter und seinem Team im Salzbergwerk in Hallstatt gebrochen und werden als Austauschware verwendet. Das älteste Salzbergwerk der Welt ist mittlerweile gut erforscht. Deshalb ist beispielsweise bekannt, dass die Salzabbautechniken sich im Laufe der Zeit verändert haben. In der Bronzezeit wurde Salz quasi bröselweise abgebaut und in Tragesäcken aus dem Berg transportiert. Später, in der Hallstattzeit, wurden große Brocken gelöst und die Brösel einfach im Berg liegen gelassen.
Mitterkirchen und Hallstatt scheinen intensive Beziehungen zueinander gehabt haben, wenn man beispielsweise die großen Ähnlichkeiten bei der Keramik berücksichtigt. Insofern sind enge Austauschbeziehungen durchaus denkbar. Nachdem im inneralpinen Raum aufgrund des Salzbergbaus zwar viele Menschen lebten, dort aber wenig Landwirtschaft betrieben werden konnte, muss dieses Gebiet von außen mit Lebensmitteln versorgt worden sein. Diese Interpretation versuchen wir heute mit der Wagenfahrt und der Ankunft der "Delegation" aus Hallstatt darzustellen.

Coccotala

Helga im Gewand von "Coccotala" - so nannte David Stifter die Hauptfigur in seinem ersten für das Keltenfest geschriebenen Theaterstück. Mittlerweile hat sich der Name für die "Herrin von Mitterkirchen" eingebürgert. Helga war damals an der Herstellung des Gewandes beteiligt. Es ist mit zahlreichen brettchengewebten Borten verziert und nicht umsonst blau - eine aufwendig herzustellende Farbe.

Freitag, 26. August 2011

Die Wagenfahrt

Heute verlassen alle das erste Mal gemeinsam das Dorf, samt Wagen, Pferd, Hallstattdelegation, Salz und Geschenken. Die Dreharbeiten in großer Hitze sind anstrengend, aber alle sind offenbar schon solche Profis, dass es eigentlich ganz schnell geht.